25. Februar 2014

Ukraine: Muß der Putsch wiederholt werden?


Screenschote der TAZ: UKRAINE - das Volk übernimmt die Macht

Rußland (ver)zweifelt an der Legitimität der in der Ukraine an die Macht gespülten Wir-wollen-auch-mal-so-tun-Fraktion. Will heißen, es gibt erheb­liche Zweifel, ob dieser Putsch rechtmäßig erfolgte. Nun, da hätten sie sich mal mit dem deutschen Außenminister kuzschließen sollen. Aber sie hatten ja keine Zeit, denn der Sieg in Sotschi war ihnen dann doch wichtiger. Punsch oder Putsch, das muß man sich vorher überlegen. Nun ist es zu spät.

Steinmeier nutzte die Gunst der Stunde, flog zu einem Fototermin nach Kiew, ließ sich dort mit Klitschko und seinen Faschisten ablichten, unterzeichnete Makulatur und düste wieder ab. Keine halbe Stunde später war schon ver­gessen, was er eigentlich da wollte und sollte. Derweil ist er in Israel und muß auch dort nicht erklären, was ihn mit einem Mordmob verbindet. Julia Amalia Heyer nennt dies für den Spiegel Schweigen unter Freunden.

Die schöne Gasprinzessin, Julia Timoschenko, wurde ganz flink wieder von der Oppositionsführerin in den Keller zukünftiger Bedeutungs­losigkeit zurück­geschrieben, denn nach dem eitel Jubel in deutschen Medien hub der Spiegel mit bösem Titel zum Rückzug an.

Ukrainische Oppositionsführerin: Merkel blickt mit Skepsis auf Timoschenko

Das skeptische Blickbild stammt aus dem Archiv, ist von 2008 und macht die Situation nicht besser, denn mittlerweile werden der Frau gerade noch Chancen auf eine Physio in Deutschland eingeräumt, was dann doch etwas dünn für ihr jahrelanges Ausharren in Gefängnissen ist.

Recht behielten wir auch mit der Vermutung, daß Janukowitsch die mitt­ler­weile an die 20 Polizisten bewußt ermorden ließ, um eine Handhabe für ir­gend­was zu haben, denn mittlerweile wird er als Massenmörder gesucht. Das ist ein schönes Stück Kriminalsatire, das vom politischen Feuilleton in deutschen Medien ausführlich rezensiert wird, weswegen es in diesem Blog keine weitere Beachtung findet.

Nur bei Tchibo haben sie noch Aufpasser, die nicht freidrehen, denn die haben sehenden Auges erkannt, in welche Katastrophe der Bohnen­lieferant schlid­dert, wenn sie die Werbung mit Klitschko freischalten. Den antifa­schistischen Scheiße­sturm, den hätte der Konzern nicht lange ertragen. Insofern zieht man lieber selber an der Strippe.

Auch die EU ist heftig am Strippenziehen, denn daß das Volk der Ukraine die Macht übernommen hat, das geht schon mal gar nicht. Das sehen die EU-Ver­träge nicht vor. Ergo alles zurück auf Anfang. Der Putsch wird wiederholt.



[update 26.02.2014]

Für diesen post gab es ein dickes +1 auf Google. Wir haben keine Ahnung, warum.