7. Juli 2013

Enthüllungsmagazin zur Notlandung von Snowden

Das für seine stets wohl recherchierten, dreifach geprüften und fundierten Nachrichten bekannte Enthüllungsmagazin aus Hamburg wartet pünktlich zum Wochenende mit frischer Informationsbrisanz auf, damit Deutschland ab Montag das Geschreibe disputieren möge.

Hatten wir dieser Tage die erschütternde Meldung, daß derdiedas NSU neben 10 Morden und zwei Sprengstoffanschlägen auch noch zahlreiche Terror­an­schlä­ge begangen hat, folgte diesem emotionalen Tiefschlag der optimistische Aus­blick in die Zukunft, dahingehend, daß deutsche Politiker endlich wieder Zähne zeigen und ihre Faust gen USA recken, da sie, so die verläßliche Kund­gabe durch den Spiegel, Druck auf die USA machen.

Nun, wie gesagt, der nächste große Knaller. Edward Snowden, der vom Präsi­denten Boliviens heimlich nach Österreich gebracht werden sollen mußte, ist in Wirklichkeit in Schwechat notgelandet. Wir müssen uns dafür ins Gedächtnis rufen, daß die einzig verläßliche Auskunft darüber, wo Edward Snowden zur Zeit wohnt, vom kleinen Geheimdienstmann Putin stammt, der behauptete, er halte sich in Moskau auf, könne Asyl erhalten, sofern er seinen amerikanischen Freunden keinen weiteren Schaden zufügt. Putin ließ uns alle mit dem bis heu­te ungelösten Rätsel zurück, worin der Schaden bestanden haben soll, den Snowden den USA bsi dahin zugefügt hat. Das ist wahrscheinlich streng ge­heim und bleibt auf ewig in den russischen Geheimdienstarchiven ver­borgen.

Wir, die Geheimdienstfans der Blogredaktion, sind mit Putin mal nicht so kleinlich, denn bisher ist uns nicht erinnerlich, daß es jemals Beweise gab, daß Snowden Hongkong verlassen hat. Die alles wissenden NSA und CIA, der chine­sische Geheimdienst, der FSB, der Guardian, alle haben sie gewußt, daß er in Hongkong hockt und auf den Absprung wartet, aber wie er es bis gen Moskau geschafft hat, das bleibt im Dunkeln der Geschichte des Flugwesens, genauso, wie seine unsichtbare Existenz in Scheremetjewo, die so unsichtbar ist, daß nicht mal eine Reinigungskraft, ein Kofferträger, Taxifahrer oder die Servicekraft das Taschengeld aufbessern möchte, um groß rauszukommen.

Die Russen ticken eben doch anders, oder haben keine zahlungskräftige Bildzeitung.

Fliegen wir weiter, nach Wien-Schwechat, und notlanden dort.

SPIEGEL-ONLINE 06. Juli 2013, 18:13 Uhr
Asyl-Sucher Snowden

Der unsichtbare Star von Scheremetjewo

... weil Snowden an Bord vermutet worden war. Das aus Moskau kommende Flugzeug musste in Wien notlanden und durfte erst 13 Stunden später nach einer Durchsuchung weiterfliegen.


Der zweite, vollständige Satz, der ist verlinkt, was wir hier aus ethischen Grün­den natürlich nicht machen, da Haß- und Lügenpropaganda in Deutsch­land verboten sind. Auch die Kenntlichmachung selbiger oder zur Kenntnis gebende. Wegen Hamburg und so, ihr wißt schon.

Es sei jedoch verraten, was ungefähr in der selbstreferenziellen Meinung des Hamburger Enthüllungsmagazins zu lesen war.

SPIEGEL-ONLINE 03. Juli 2013, 12:20 Uhr
Eklat um Evo Morales

Präsidentenjet verlässt Wien nach Zwölf-Stunden-Stopp

Nach einem unfreiwilligen Zwölf-Stunden-Stopp konnte seine Maschine wieder abheben. Gerüchte, er verstecke den NSA-Whistleblower Snowden an Bord, haben sich nicht bestätigt.


Abgesehen davon, daß es sich nicht um einen Eklat, schon gar nicht um einen um Evo Morales, sondern um Ekelhaft gehandelt hat, christlich-westlich motivierter, denn der Westen, in seiner vasallentreuigen Gefolgschaft der USA, ekelt sich nun mal vor Morales, abgesehen von diesem kleinen Schriftpatzer, wird hier eine vollständig andere Aussage getroffen, drei Tage früher. Wenigstens wissen wir jetzt, welcher Zeitraum für Volkes Vergeßlichkeit in deutschen Qualitätsredaktionen angelegt wird. Maximal drei Tage, ab dann darf Geschichte umgeschrieben werden.

US-Whistleblower Snowden und „Bond-Girl“ Chapman dürfen nicht heiraten

Das war ein sehr ausführlicher Artikel in der Rubrik "Was stimmt hier nicht?", denn manchmal muß die Frage auf den Tisch, was beim Spiegel nicht stimmt.

So, und nun darf jeder selbst überlegen, ob er dem Spiegel die aktuelle Titelstory abkauft, wo behauptet wird, BND und NSA stecken unter einer Decke und kuscheln miteinander. Allerdings: Wer das glaubt, der ist irre!

irrer Verdacht - US-Spione hatten eine deutsche Genehmigung