25. Juli 2013

32 Künstler im Prisma der NSA

SPIEGEL ONLINE 25. Juli 2013, 18:00 Uhr
NSA-Skandal

32 Autoren fordern Klarheit von Merkel

32 deutsche Schriftsteller haben jetzt die Nase voll. In einem offenen Brief fordern sie die Kanzlerin auf, endlich zu sagen, was sie weiß.


Vielleicht ist es ja genau das, worauf das Land gewartet hat, ein flammender Protest engagierter Schriftsetzer.

Merkel hat in ihrer DDR-Sozialisation Opportunismus als Lebenselixier auf­ge­saugt wie Vampire das Blut. Helmut Kohl hat diesen Opportunismus mit den Betonresten der Berliner Mauer zementiert. Seit gefühlt 100 Jahren ist diese Frau deutscher Kanzler und hat dieser Lebensart vieles abgewinnen können. Das gibt sie nicht freiwillig auf, da sie in wenigen Wochen von gut 300 Leuten als Kanzler wiedergewählt werden möchte.

Weitaus gravierender wirkt aber, daß sie nur Falsches sagen kann, so sie etwas sagt, denn die bekloppte Ossi-Seele ist immer noch viel zu viel Anti-Stasi und zurecht nachtragend, was staatliche Schnüffelpraxis betrifft. Es macht eben keinen Unterschied, ob der Leutnant der Stasi oder der verbeamtete Verfas­sungs­schützer die Bettdecke lüpft, um mal nachzuschauen, was da so läuft.

Mtihin das Schweigen von Gauck und Merkel zur aktuellen Staats­sicher­heits­affäre, immerhin wurde die Sicherheit des deutschen Staates durch die NSA massiv ausgehöhlt, dieses Schweigen hat Methode. Es bringt die Wiederwahl, so die Wahlen wirklich im Osten gewonnen werden. Die Schnüffelpraxis der NSA, des BND und Verfassungsschutzes usw. muß ein deutscher Kanzler oder Präsident jedoch gut heißen, befürworten und decken. Äußern sich die beiden Masken also, egal wie, war es das mit Kanzler 2013. Lieber läßt Merkel noch jemanden über die Klinge springen.

Die schreibende Zunft müßte es wissen, denn mit einem 300-Seiten-Konvolut aus der Reihe "Spannend erzählt" wären sie bei genügend Fleiß weitaus näher am Wissen der Frau Merkel dran, als es diese je sein wird können.

Nichts wird passieren, gar nichts.