12. Februar 2013

Ostwind

Bei Nordwest-Passat immer 1 Meter von der brandenden Nordsee entfernt auf Sand betonähnlicher Konsistenz laufen, erst gegen den Wind, zurück mit Rückenwind, das ist die beste Luft und Bewegung, die man hier kriegen kann, meinte der alte Mann am Meer.

Ostwind ist nicht so gut. Die Luft hat hat schon jemand geatmet, sagen wir hier.

Das war eine kleine Ergänzung der Ratschläge eines seit Jahrzehnten auf der Insel Lebenden.

Am Sonntag war Ostwind, blauer Himmel, mit Wolken durchsetzt, oder Wolken, mit blauem Himmel gepunktet, je nachdem, ergo ging es mit Rückenwind gen Kampen, dem Ort der Reichen, im Sommer auch schönen Damen, am Wandertag nur der dicken Schlitten, die an der Düne parkten, weil, noch zu Fuß bis zur Düne laufen, das ist dann doch zu viel für Klunker- und Kashmirträger.

Kampen stinkt, stinkt fürchterlich, wenn Ostwind die bereits von anderen geatmete Luft ranschaufelt. Es stinkt nach Rauch, Diesel, zuweilen Nuttendiesel, die Qualität der Luft ist wenigstens eine Klasse, wenn nicht gar zwei, schlechter als jene, die der Nordwest-Passat 1 Meter von der Brandung entfernt zerstäubt.

Mithin, die viel besungene "Berliner Luft", die könnt ihr in die Tonne treten, die ist Abfall, von zu vielen vorgeatmet und wieder ausgekotzt. Die schlechteste Luft in Europa, wie eine kürzliche Analyse ergab.