Posts für Suchanfrage westerland werden nach Datum sortiert angezeigt. Nach Relevanz sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage westerland werden nach Datum sortiert angezeigt. Nach Relevanz sortieren Alle Posts anzeigen

27. September 2018

ein Hauch von Teneriffa auf Sylt



Wer Zeit und Lust hat, kann sich ja den Saisonabschluß der Windsurfer vor Westerland reinziehen. So eine knackige Musikbegleitung wie auf Teneriffa gibt es da nicht. In kurzen Hosen und T-Shirt machen es sicher auch nur die ganz Harten. Eher sind Fleece, Windjoppe, Tschapka, Filzstifel und Skihosen angesagt, um bei dem ekligen Wetter dem bunten Treiben beizuwohnen.

Morgen geht es los. Wenn der Wind gut steht, können die Cracks von Westerland bis Kampen knattern und alle 100 Meter über eine Buhne stolpern, wenn nicht, geht es gen Windpark auf hoher See. Dafür mußten keine 12.000 Jahre alten Bäume (Katja Kipping) ersäuft werden.

Fakt ist, daß es wohl deutlich mehr Zuschauer gibt als auf Teneriffa. Dafür war ich da mit noch zwei drei anderen Enthusiasten beim Fotografieren alleine.

Aber Achtung. Wo Surfer draufsteht ist Wind drin, denn ohne geht es nicht. Es sei denn, es handelt sich um eine Freiluftmesse für Surferbedarf. Wind jedoch, so er als Betriebsstoff für den Sport Voraussetzung ist, Wind kann richtig eklig sein.

14. November 2017

Glückshormone auf dem Hindenburgdamm


Anfang des Hindenburgdamms. Gleich hinter Klanxbüll, fast jedenfalls, beginnt der tiefste Frieden. Man steht am offenen Fenster des Zuges, läßt sich knackige Polarluft in die Nüstern blasen und schaut gen List, der nördlichsten Ansiedlung Deutschlands.

Jörg Malitzki weiß, wie man nach Sylt kommt. Ungefähr jedenfalls.
Man zahlt widerwillig 53 Euro am Schalter der Deutschen Bahn, fährt seinen Wagen auf den proppevollen Zug und fragt sich genervt, ob man beim nächsten Sylt-Besuch nicht lieber die Fähre nehmen sollte.
Mit der Fähre geht nicht. Eigentlich ginge es schon, das mit der Fähre. Im richtigen Leben ist es jedoch keine Option. Man muß via Dänemark auf die Insel Röm und von dort die Fähre nach List nehmen. Würde die Bahnlinie gesperrt sein, wäre Sylt fast frei von Urlaubern, denn das stemmt die Sylt-Fähre nicht.



Doch dann schreibt er die Wahrheit, nichts als die Wahrheit. Auf den Punkt genau selber so erlebt.
Kurz hinter Klanxbüll verschwinden auch die letzten Wiesen, und das Meer tut sich auf. Links: nichts. Rechts: nichts. Nur Wasser oder Watt, je nach Stand der Gezeiten. Und mittendrin: Sie selbst! ... Durchs offene Fenster weht der Wind.

Acht Kilometer rauscht der Sylt-Shuttle über den Hindenburgdamm durchs Meer. Eigentlich viel zu kurz. Aber genau richtig, um die Glückshormone in Schwung zu bringen. Sie grinsen nur noch und freuen sich darüber, wie schön das Leben ist. Wenn der Zug in Westerland ankommt, ist aller Stress vergessen.
siehe auch:

Hindenburgdamm: Königsklasse der Fotografie
polizeilicher Scharfschuß

6. September 2017

Westerland auf Sylt



Westerland hat eine ausgezeichnete Hochdruckwasserleitung, Voll-Kana­lisation, elektrisches Licht und den stärksten Wellenschlag der Westküste. Rasiermesserscharf getrennt sind heute nur noch die Ferkelstrände auf Höhe der Nordseeklink. Nach Norden ist der Hunde­strand, nach Süden jener für Nackedeis. Und billig ist es schon lange nicht mehr. Die Jagd auf Seehunde ist derzeit wohl verboten, desgleichen mit den Vögeln.



Nein, als Normalverdiener kann man auf Sylt nicht mehr leben, wobei Imke Wein bewußt verschwiegen hat, was eine Normalverdiener ist. Einer aus dem Spreewald und einer auf Sylt. Sie muß ja eine Rührstory verkaufen.
Nordseekrabben bald wieder bezahlbar
Von Birger Nicolai

Bis zu elf Euro mussten Kunden zuletzt für Krabbenbrötchen bezahlen, weil den Fischern kaum noch Tiere ins Netz gegangen sind.
Nö, nicht bis zu elf, sondern zwölf, und das stabil über Wochen. Und wenn man dann fragt, wieso die so teuer sind, dann war die Antwort, weil sie momentan so teuer sind. Kann sich der Normalverdiener an der Nordsee noch sein Krabbenbrötchen leisten? Eigentlich nicht, aber er hat es gemacht. Irgendwer muß den völlig überteuerten Scheiß ja essen. Ich übrigens nicht, aber andere. Und 8,50 Euro für ein Krabbenbrötchen, wie sie sich von Röhl herbeihalluziniert werden, das war mal ganz früher. Das ist vom Sommer 2017 weit entfernt.

Zu sehen sind die Luxusabsteige Miramar (Udo Lindenberg) und das Monbijou (sein Publikum) und einige Impressionen des Strandspazier­gangs von Westerland bis Kampen und Uwe-Düne. Wer die Bilder zu interpretieren weiß, weiß auch, daß das Droge ist.

21. August 2017

polizeilicher Scharfschuß



Der Hindenburgdamm als HDR-Simulation sieht eher aus wie eine nordische Fantasie von Overbeck. Herr oder Frau ist dabei egal. Die Arbeiterschleuder, die das nach Urlaub lech­zende Volk mit ihren Porsches und Daimlers gen Westerland beamt, ist nur noch ein Schatten ihrer selbst.

Der in München scharf fotografierende Polizist Tom Oswald meint, daß für die HDR-Fotografie drei schnelle Fotos nötig wären.
„Mit dieser Technik werden drei schnelle Aufnahmen hinter­einander geschossen und zu einem Bild hochgerechnet.“
Für HDR-Effekte sind wenigstens zwei Aufnahmen erforderlich. Sie müssen nicht mal schnell geschossen sein. Langsam ginge auch. Man kann auch 4 oder 5 oder 6 Fotos nehmen und diese zu einem Bild run­terrechnen. Hochrechnung gibt es nur bei ARD und ZDF und die sind meistens so falsch wie die Abbildung der Realität im HDR-Foto, das gar keines ist, da es sich am Ende auch nur um ein 8- oder 16-Bit-Foto handelt.

Also, HDR. Mehrere Aufnahmen werden bei gleicher Blende angefertigt, damit in allen die Tiefenschärfe gleich ist. Damit erhält man einige Fotos in denen Teile über- bzw. unterbelichtet sind. Die Kunst der HDR-Soft­ware bestünde nun darin, die Bilder so zu verrechnen, das eines entsteht, das in allen Teilen korrekt belichtet ist. Im übrigen ist es keine Pflicht, scharfe Fotos für HDR anzufertigen, das nur nebenbei, denn der Zweck der HDR-Fotografie als solcher ist die Bändigung des sehr hohen Licht­umfangs von tief cdudunkelschwarz bis persilarielweiß.

Angenommen mal, in einer Datei wären um die 15 Blendenstufen ab­bild­bar. Dann kann HDR deutlich mehr, da das in 32-Bit-Dateien gespeichert wird. Das immens breite Lichtspektrum eines HDR-Bildes wird im Prozeß der Bearbeitung wieder auf die im Normalfall vorhandenen Dateiformate und Bildausgabegeräte heruntergerechnet. Der bekannteste HDR-Effekt, der dabei von vielen bevorzugt wird, ist der Maidan- (Aleppo-) Effekt. Die Welt in ihrer Düsternis.

17. August 2017

Hindenburgdamm: Königsklasse der Fotografie



Crop aus dem fertig entwickelten Foto mit den Originalpixeln in Originalgröße

Man muß das aus 15 Kilometern Entfernung schon sehen, daß da eine Urlauberschleuder mit Porsches bzw. Coupés von Daimler über den Hindenburgdamm gen Westerland auf Sylt fliegt. Und dann auch noch ablichten.

Im Vordergrund ist übrigens eine der vielen Robbenbänke zu sehen, auf der auch ein paar der Tierchen rumlümmelten. Bei Hochwassser ist da nix mehr mit abchillen, denn die stehen dann alle unter Wasser. Das alles nennt sich Wattenmeer, da es die Flachwasserzone hinter den Inseln ist.
Die Königsklasse der Fotografie ist bis heute Schwarz-Weiß.
Nö. Die Königsklasse war und ist immer noch die Ablichtung an­spre­chen­der Motive. Ob kitschbunt oder dröge grau, ist dabei völlig unerheblich.

3. August 2017

Westerland



Ja, ja, so blau blau blau ist die Nordsee da,
hollahi jaho, hollahi. Haha!


So sieht Westerland aus 22,5 km Entfernung aus, wenn man eine Linse mit Brenn­weite 200 mm vor das Auge hält und das Foto anschließend auf diesen Ausschnitt hin beschneidet. Ausmessen kann man solche Strecken unter anderem mit dem Distanzrechner von Martin Kompf.

Im übrigen hatte ich Probleme, den Leuten zu erklären, was ich sehe, was sie nicht gesehen haben. Nun, ich kenne mich in der Nordseegegend halb­wegs gut aus. Auch wenn es nur ein Strich von der Dicke eines Haares ist, kann man die Züge den Hindeburgdamm langknattern sehen. Und so auch Westerland entdecken, wenn man weiß, in welcher Rich­tung man suchen muß.

Es scheiterte bei vielen an den schlechten Augen, denn beides war mit bloßem Auge zu erkennen.

17. Juli 2017

unter Maasisten

Jeder Masochist kennt das ja, wenn es einen heftig übermannt und man sich seinem Fetisch hingeben muß, weil man ihm eh nicht entrinnen kann.

So ähnlich erging es mir dieser Tage des öfteren, als ich von meiner maasistischen Gabe Kenntnis nehmen mußte, da ich dieses Verlan­gen in mir spürte, die Welt schneller in Ordnung zu bringen als die Ditfurth einen einzigen sinnvollen Satz formuliert oder der Justiz­minister die Gesetzestexte in die Bundesdruckerei hat chauffieren lassen.

Einen Maasisten geben ist einfach. Charly Chaplin konnte das ja auch.

Die Idee geht so. Auf den friesichen Inseln wird sämtlicher Verkehr mit Privatkaleschen verboten. Die Überführung von Kraftfahrzeu­gen per Fähre oder Sylt-Shuttle (Autozug) ist nur noch für den Lieferverkehr gestattet. Die Leute wollen sich ja den Wanst voll­hauen. Nur von der Sylter Royal (Auster) überleben geht nicht.

Jetzt fiel mir noch eine tierische Gemeinheit ein. Auf den Inseln selber dürfen nur noch Elektro-Fahrzeuge betrieben werden, die für moderate Gebühren ausgeliehen werden können und ausschließlich von den Betreibern der Fähren und des Autozuges angeboten wer­den, damit deren Geschäftsführer nicht rumjammern, wie schlecht es ihnen geht, seit sie keine Autos mehr überführen dürfen.

Wind gibts hier oben satt. Sonne manchmal auch. Tankstellen wer­den zu Ladestationen.

Die großen Tanken an den ReichsBundesautobahnen werden zu Akkutauschstationen umgebaut. Da es per Gesetz nur noch drei erlaubte Akkusorten geben wird, wird das ähnlich eines Pfandauto­maten für Flaschen einer Waschstraße funktionieren. Man fährt da einfach rein. Roboter fummeln den aufgebrauchten Akku raus und einen voll geladenen wieder rein. Am Ende werden dann 10 Euro Akkupfand gelöhnt. Das befriedigt das Selbstdarstellerbedürfnis der Pfandmafia.

Betreiben darf die Anlagen allerdings nur ein zertifizierten Akkuhersteller. Es geht schließlich nicht um Flaschen wie bei den Grünen.

Nix mehr Cayenne (hab ich gesehen) oder Coupe (sah ich auch), sondern Elektrosmart. Man muß sich nämlich nur mal an einen der Ortsausgänge von Westerland stellen, dann weiß man, was benötigt wird, flotte Ein-, maximal Zweisitzer.

Der Zulieferverkehr wird ebenfalls auf elektrisch umgestellt. Das gewährleistet, daß regionale Frischelieferanten sich noch mehr ins Zeug legen, weil die Stinker aus dem Süden keine Chancen mehr haben.

Am schnellsten geht die Rettung der Welt, wenn wir gleich mit Sylt anfangen.

Was meint ihr, wie lange das dauert, bis deutsche Nobelkarossen mit Elektroantrieb in Kampen cruisen? Das geht ruckuzuck, da kurvt der erste asoziale Penner mit einem Cayenne E-Turbo 3000 Hyperload FastVoltInjection Engine durch die kleinen Nebenstraßen mit den kriminellen Steuersparboutiquen.

So einfach ist Maasismus der Tat.

16. Juli 2017

Westerland: Die Anmerkung auf Drogentour

Es ist nachzulesen, hier im Blog, daß es nichts besseres als Westerland in the mix gibt, um den Weg für das körpereigene Dope freizumachen. Der Mix aus Sonne wie aus einem Kindermalbuch, behäbigem Wind, nur gut gelaunten Menschen und viel Zeit reicht aus.

Ich war wieder an der Nordsee, ich war zurück in Westerland.

Man rollt in Westerland im Bahnhof ein, steigt aus und saugt erst mal die ganz andere Luft. Ja, meinte eine Begleiterin, das ist hier einen Zacken besser. Also, sag ich, ich zeig euch schnell die Bushaltestelle. Die Figuren stehen am Abend auch noch hier, könnt ihr dann fotografieren. Es war eine Dame dabei, die wollte unbedingt nach Hörnum, um Landschaft zu fotografieren. Es hatte mich nur wenig Mühe gekostet, sie vom Gegenteil, also List zu überzeugen, ehe ich mich für 10 Minuten verzog, um die standesgemäße Ankunft am nördlichsten deutschen Bahnhof nur für mich zu genießen. Zu den Klängen einer Berliner Musikkapelle rollte der Zug in den Bahnhof.

Ab zum Bus, der gleich losfahren sollte, dem Busfahrer noch gesagt, die wollen nach Kampen, Uwe-Düne, danach nach List zum Gosch. Haben die wohl auch gemacht, denn wiedergesehen habe ich sie nicht mehr. Die sind wohl eher abgedüst, weil es für sie sehr anstrengend war, obwohl wir uns für den letztmöglichen Zug verabredet hatten.

Da stand ich nun am Beginn der Friedrichstraße, grinste das Kaiserwetter an, das extra für mich angefertigt ward und faßte einen spontanen Entschluß. Auf zur Uwe-Düne, aber zu Fuß und immer 10 cm neben der Brandung. Der Wellenschlag war akzeptabel. Die für mich wichtigsten Fotos wollte ich unter Kitschbedingungen noch einmal anfertigen.

Jau, los ging es. Vier Euro Eintritt für den Strand der Gemeinde Sylt abgedrückt. Ich war drin. In der Zone. Irgendwann stellte ich fest, daß die Nordischen auch feinsinnigen Humor haben, weil sie die Ferkelstrände gleich nebeneinander legen. Rechts die Vierbeiner, links die Zweibeiner. Da ist zusammen, was zusammengehört. An einem der Abschnitte hatte ich wohl das Fotoverbotsschild übersehen. Ist eh nix zu erkennen.

Irgendwann kam ich dann zum roten Kliff und war kurz darauf auch schon am Kliffende und Schweizer Haus. Da bin ich rausgekraxelt und gemütlich zur Uwe-Düne zurück. Da rauf, Übersichtsaunahmen Kampen, Ellenbogen und Westerland gemacht. Der Blick auf die Uhr verriet, daß ich ein strammes Tempo angeschlagen hatte, somit List zum Abkühlen auch noch drin war. Also rein nach Kampen.

Ich wollte doch nur fragen, was der kürzeste Weg zur Bushaltestelle ist. Die Damen an der Edelboutique, auf die ich zusteuerte, wollten mich mit ihrem Blick vertreiben. Ich lasse mich von solchen kackhäßlichen, aufgedonnerten Kampftrullas nicht vertreiben, auch wenn ich möglicherweise wie Lepra und Nazi on Krawalltour ausgesehen haben mag. Ich bekam meine Antwort, die Damen ein Danke und ihre Ruhe, den Schampus zu Ende zu schlürfen.

Leute, ein Blusenboutique in Kampen ist nichts weiter als ein Steuersparmodell, wenn man da bereits zur Mittagszeit öffentlich Sekt saufen kann. Schade, daß das nordische Finanzamt davon noch keine Kennung hat.

List hat ein Riesenrad, so daß ich den Kauf einer Drohne sparte. Schicke Luftaufnahmen gab es deutlich preiswerter.

Beim Kaffee wurde mir noch einmal erklärt, was ich eh längst wußte. Ein Moin reicht, und zwar für den ganzen Tag. Wer Moin, Moin sagt, ist ein Schwätzer.

Spätabends hock ich in der Sauna und schwitze den anstrengenden Tag aus dem Gestänge. Die Tür geht auf. Drei züchtige Madels dreier Alterklassen schneien herein und verdrücken sich jede die entfernteste Ecke. Es knarzt und kracht, da sie ein eine Position suchten, mit der sie ihrer Züchtigkeit Ausdruck verleihen wollten. Eigentlich gehören die beidem Auftritt in die Frauensauna, dachte ich so bei mir. Scheiße ist, wenn selbst das gröte Saunatuch dafür zu klein ist. Egal, wie sie es zerrten, entweder schauten Knackarsch, Muschi oder Titten drunter hervor. Verstecken ging immer nur zwei von drei.

Schnabel halten funktionert aber bei Frauen nicht. Schon gar nicht bei dreien. Ergo wurden sie redselig. Mein Debattenbeitrag bestand in der Schilderung meines Tagesausflugs, den sie begierig aufsaugten. Ihr glaubt nicht, wie das Saunatuch auf einmal entbehrlich war und nur noch als Sitzuntzerlage benötigt wurde. Funktionierte vollautomatisch. Nö, das waren keine Frauensaunatypen.

Eine meinte, dann nach meinem umfangreichen Vortrag, Westerland, so hätte sie gehört, sei nicht so der Bringer.

Westerland ist Mist. Es ist das größte deutsche Architekturverbrechen. Neben dem Potsdamer Platz.

In der Sauna brach ein Gejohle aus.

Ich wagte ein Blick auf die Sanduhr. Meine Zeit war längst abgelaufen.

Anderntags musterte mich die rechte Tischnachbarin ausgiebig. Sie kannte Sylt, hatte dort auch einige Zeit verbracht.

Du siehst richtig glücklich aus.

Bin gestern von Westerland bis Uwe-Düne. Immer an der Brandungskante entlang. Die Luft ist raus. Ich hab 'n Platten.

Egal, du siehst trotzdem sehr glücklich aus.

Dann bin ich es auch.


Merkt euch die nordfriesische Volksweisheit:

Du weißt, daß du alles richtig gemacht hast, wenn die Popel bereits gesalzen sind.

15. Juli 2017

der Himmel über Sylt



Das ist auch der Himmel über der Nordsee. Die geht hier so weit das Auge reicht. Westerland ist auch mit drauf.

Man muß nur warten können. Der gestrige Abendhimmel über Sylt endete in einer feuerroten Illuminatin. Der Entritt zum Spektakel war frei. Der Sonnenuntergang der erste, der diesen Namen aus fotokünstlerischer Sicht auch verdient.

4. Juli 2017

das Nordseelied



Die Idee wurde zur materiellen Gewalt.

Stay just a little bit longer.

Maurice Williams and The Zodiacs

Ich bleib länger an der Nordsee,
denn ich muß noch nach Westerland.

30. Juni 2017

ich bin wieder an der Nordsee



doch derzeit nicht in Westerland.
Ich bin endlich an der Nordsee.
Ich bin zurück im Sand am Strand.
Ich schwamm erstmals in der Nordsee
bin demzufolge voll entspannt.

Sand und Nordsee gibt es hier, soweit das Auge reicht.

Wann man die Luftgüte für den Weg an die Nordsee auf einer Skala von 1 bis 5 bewertet, dann hat Berlin ganz klar die Null. Die Stadt stinkt und mieft. In der Priegnitz ist das dann eine 2 bis 3. Hamburg geht so. Die haben 1 bis 2. In Itzehoe wird die Lok gewechselt, also raus auf den Bahnsteig. Das hat dann schon Anflüge von einer 3 bis 4. In Niebüll wurden Kurswagen abgekoppelt, weswegen auch hier ein Aufenthalt auf dem Bahnsteig möglich war. Klare Note 4, obwohl das Nest aus der Sicht der insulanischen Nordfriesen an der Ostküste Schleswigs liegt.

Dann hält der Zug, muß er, weil da auf einmal die Nordsee und kein Tunnel nach England da ist. Ende der Fahrt. Man steigt aus dem Zug und schnieft deutlich die 5 bis 6, denn es war Nordwest-Passat. Besser geht es hier nicht. Nur schlechter. Dreht der Wind auf Ost hat man ein großes Problem. Erstens wurde die Luft schon mal geatmet, drüben auf dem Festland. Und dann gibt es noch zwei Bauern, die die Hinterlassenschaften der Inselbevölkerer auf ihre Felder ausbringen.

Leute, ihr wollt wirklich nicht riechen, was die Lebewesen so vor zwei Tagen gegessen haben. Ist so. Oder es handelt sich um den aus dem Bundestag faltulierten Propagandafurz zum NSU. 18tausendMillionen seiten stinkige, eklige Reichstagspropaganda ohne einen einzigen Beleg. Das muß man erst mal auf der Rille haben.

Aber.

Wenn man aber an der Nordsee steht, diese einem die würzige Bestluft in die Nase schiebt und dazu noch mit kitschigem Postkartenwetter angibt, dann glaubt man, daß hier irgendwo der Eingang zum Paradies ist.

Die erste Aktivität überhaupt war demzufolge ein auf zwei Sessions aufgeteilter Strandspaziergang mit umgeschnallter Fotoausrüstung. Insgesamt 3 Stunden Kitsch as Kitsch can. Die Attraktion schlechthin war der Sonnenuntergang, bestaunt von dutzenden Schaulustigen. Der fing grandios an, nur um noch viel grandioser zu scheitern und die Ansage zu machen, daß ab nächsten Tag die häßliche Seite der Norsdsee vorgestellt wird. Es graute und saute mehr oder weniger über den Tag verteilt.

Das erste Bad hingegen, das war Spitze. Wellengang und Wasserhöhe wie in der Badewanne, aber um den Spaßfaktor 100 besser. Da gibt es nichts zu kritisieren.

In Anbetracht all dieser positiven Seiten des nordischen Lebens kam ich auf die famose Idee, länger hier zu bleiben. Und da eine Idee zur materiellen Gewalt wird, sobald sie die Massen ergreift, habe ich den Massen von meinem brillianten Einfall Kunde gegeben. Nun harre ich nur noch der materiellen Gewalt. Widerstand ist sinnlos.

24. Dezember 2014

sie haben einen sexy Darm

Sie haben einen sexy Darm.

Hohoho.

Sie haben einen sexy Darm.

Die Gesangslehrerin kriegte sich vor eitel Freude nicht mehr ein und hatte Spaß an dem Gedanken, ich hätte einen sexy Darm.

Nein, sie ist nicht der Typ Frau, der es sich in den Darmwindungen anderer Menschen bequem macht. Dazu ist ist sie zu selbständig und zu sehr von sich überzeugt. Zu Recht. Sie hat es nicht nötig, anderer Leute Innerstes auszuforschen. Das einzig Nervende, sie möchte zuweilen erziehen. Das liegt ihr als Weib im Blut. Da muß man lernen, mit feiner Klinge zu parieren, dann übersteht man die Gesangsstunden recht passabel.

Wie gesagt, nichts liegt der Frau ferner, als sich bei anderen anzuschleimen, aber der Gedanke an den Darmtrakt eines anderen Menschen erheiterte sie dann doch.

Schön, dann kann ich das ja mal erklären, wie es dazu kam.

Keine Details bitte, die Information reicht mir. So genau will ich es dann doch nicht wissen.


Sie erhielt wenigstens noch die Informationen über die rein theoretische Kerngesundheit, die sich im Verlaufe des Jahres herausgestellt hatte, was zwar nicht stimmt, das weiß sie.

Angefangen hatte es wie so oft in Ruppigkeit. Sie schloß die Balkontür, über die der Sauerstoffgehalt des Raumes reguliert wurde, derweil ich wie üblich meinen Stuhl ansteuerte.

Was? Heute mit Luftballons?

Ja klar, und Weihnachtslieder singen wir auch gleich. Kerzen kann ich auch anzünden, wenn es gewünscht wird.

Bitte keine Weihnachtslieder, sonst werde ich aggressiv. Sie möchten doch auch nicht, daß ich aggressiv werde.

Bitte nicht aggressiv werden. Und wie geht's?


Ich erzählte ihr also von der formidabel nachwirkenden letzten Gesangsstunde, die genügend Potential für einen zufrieden stellenden Alltag übrig gelassen hatte. Außerdem habe ich etwas Doping gemacht und mir in der Therme den ganzen Körper durchknattern lassen. Ich habe keine Ahnung, was ich da genau richtig gemacht habe, aber es war das allererste mal, daß exakt jener Effekt eintrat, der sonst nur in ihrem Gesangsstudio erreicht wird.

Das kann ich genau erklären, was da passiert ist.

Das interessiert mich aber nicht, denn darüber denke ich nicht nach.

Ich war ja auch wieder in der Therme. Au war das teuer.

Ich muß auch, sie hören es ja an der Stimme. Ich habe auch eine Idee, weiß aber noch nicht so recht, wie und wann. Ich brauch das Salz in der Luft, Luftfeuchte alleine reicht nicht. Entweder Sylt oder Bad Wilsnack. Ich habe immer noch den Geruch in der Nase, als ich damals in Westerland aus dem vollklimatisierten Zug stieg und den Nordwest-Passat einsog.

Da wird schon die richtige Entscheidung fallen. Ich habe es mir ja auch wieder im Salzbecken gut gehen lassen.

Wie, in Neuruppin? Am Gradierwerk?

Gradierwerk? Was ist denn das?

Na in der Therme, neben der Schwimmhalle, wenn sie in das Salzbecken hüpfen, der kleine Durchgang, da ist doch ein Gradierwerk.

Da war ich noch nie. Ich war in diesem Salzbecken oben.

Ach, jetzt versteh ich. Sie haben es sich im der ersten Etage gut gehen lassen, nackt im Schwebebecken. Das Gradierwerk ist exakt unterhalb der Schweberei. Da haben sie an der Wand ein paar Reisigbündel angepappt, plempern etwas Sole drüber und behaupten, das sei ein Gradierwerk.

Nö, da war ich noch nie gewesen.

Ja, das ist mir jetzt auch klar. Für mich bleiben nur die beiden Möglichkeiten für mich übrig, das Gradierwerk in Neuruppin kann man vergessen, ist nur zum Kucken.


Nun ja, wir wollen es an der Stelle nicht weiter vertiefen, was die schöne Frau im Schwebebecken trieb, obwohl es eine in jeder Hinsicht erfreuliche und ästhetische Vorstellung ist, aber die Zeit drückte, sie damit auf die Tube, denn ein paar keine Weihnachtstöne mußten dann doch noch artikuliert werden.

Letztlich hat der Chefredakteur entschieden, daß Teile der Blogredaktion als Stiftung Thermaltest ausschwärmen, um das Gradierwerk in Bad Wilsnack einem Praxistest zu unterziehen. Eigentlich hatten es die Tester nicht nötig, weil sie wissen, was ein Gradierwerk ist. Für all jene, die es nicht wissen, hier noch einmal der Unterschied zu Neuruppin oder Ludwigsfelde.

In Neuruppin, Fontane-Therme, wird die Sole aus den Tiefen des Brandenburger Untergrundes angesaugt und in die verschiedenen Becken bei unterschiedlicher Temperierung geschüttet, was im Nacktbadebereich im Schwebebecken einen Salzgehalt von 8% ergibt. Damit man im Ernstfall nicht doch absäuft, ist das Becken so ungefähr nur 50 Zentimeter tief, dafür unter Wasser mit esoterisch-okkulten Klängen beschallt, die einen in andere Sphären der Selbstwahrnehmung heben sollen. Machen sie auch, wenn man alleine, zu zweit oder maximal zu dritt darin schweben kann, wie der Name sagt. Darüber hinaus sitzt man in der Sole, da wegen Überfüllung das Schweben nicht mehr möglich ist.

In Ludwigsfelde kann man bei 5% schweben, oder auch nicht, sieht den ganzen Tag nur Nackedeis, da es sich um eine FKK-Therme handelt. Die Sole ist eine Zweikomponenten-Sole, einerseits Wasser aus dem Wasserhahn, andererseits Säcke vom Salz, die der Großhandel liefert. Das Salz wird in die Becken geschüttet, Wasser drauf, umgerührt und fertig ist auch hier die Sole.

Der Sole ist es fürchterlich egal, ob sie von Menschenhand gemacht oder gefördert wurde. In Wasser gelöstes Salt ist in Wasser gelöstes Salz. Mit einem kleinen Unterschied. Natursole beinhaltet für gewöhnlich weitere mineralische Bestandteile, die man mit der händischen Methode nicht in dieser Mischung zusammengerührt bekommt.


Kristalltherme Bad Wilsnack mit Hauptbad und Totes Meer Bad (links im Bild)

Nun kommt die Besonderheit von Bad Wilsnack. Erstens ist es die Gegend meines früheren Wirkens, im historischen Zeitraum betrachtet jedoch ohne Wirkmächtigkeit.

Das Thermalbad, das sich der Ort spendierte, wurde 2000 eröffnet und erfreut sich regen Zuspruchs. Flautetage kennen die nicht.

Die Sole in Bad Wilsnack wird ebenfalls aus eigener Scholle hochgepumpt. Jetzt kommt allerdings der große Unterschied zu den beiden anderen Thermen. Der Konstrukteur des Areals hat sich nicht lumpen lassen und gleich zwei Gradierwerke konzipiert, eines für lauf im Freien und eines innerhalb für Eintritt.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Gradierwerk im Freien, Therme am rechten Bildrand

Gradierwerk heißt nichts weiter, als daß die Sole über Reisig, in Bad Wilsnack aus schwarzem Ebenholz, abregnet, auskristallisiert und durch den Wind in die Umgebungsluft aerolisiert, also vernebelt wird.


Vernebelung der Sole am Reisig durch Wind

Hier wird auch ein Problem deutlich. Um den besten Effekt des Gradierwerkes zu nutzen, benötigt man einen Regenmantel, da man sich immer auf der vom Wind abgewandten Seite bewegen muß, um so viel Salz als möglich zu schnorcheln.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Gradierwerk im Freien - die Dame läuft auf der falschen Seite

Variante zwei. Man bucht ein Ticket und nutzt die Möglichkeit des Toten Meer Bades. Das ist so ziemlich einmalig in der BRD. Ein zweites überdachtes Becken, ähnlich einem Zirkuszelt, in das über den Mittelpfahl die Sole gradiert wird. Der Salzgehalt beträgt ca. 24%, schlaucht fürchterlich und saugt den letzten Lebenssaft aus dem Körper, macht einen fix und alle, ohne daß man irgendwas dafür tun muß.

Die Luft in der Kuppel ist besser als normale Atemluft, aber schlechter als der vertikale Nieselregen am Freiluftgradierwerk, denn systembedingt kann in einer geschlossenen Kuppel nicht jene Salzkonzentration in der Luft erreicht werden, wie bei einem Sturm aus West bis Nordwest in freier Natur.


Kristalltherme Bad Wilsnack - Totes Meer Bad - Aussalzung der Sole im Zentrum der Kuppel gut zu erkennen

Der Betreiber von Bad Wilsnack ist der gleiche wie in Ludwigsfelde, Kristalltherme, ergo gibt es auch da inzwischen einen Nacktbadeabend, den Montag, was aber egal ist, denn im Toten Meer darf man den ganzen Tag wie Adam schweben, so man es aushält. Hält man aber nicht aus, ergo mummelt man sich anschließend dick ein und erholt sich in der frischen Luft von der Körpersaftabsaugung.

Wer Salz als Lebenselixier benötigt und sämtliche Baustellen an der Außenhaut seines Ichs angezeigt haben möchte, der muß nach Bad Wilsnack, denn danach geht es wieder etwas besser und die oberen Atemwege können mehr Luft ansaugen.

Die Thermaltester wissen nun auch, was die ideale Vorgehensweise ist. Prinzipiell mit Übernachtung und ab späten Abend, denn das Bad leert sich ab ca. 17 Uhr, so daß etwas mehr Ruhe einzieht.

Der Chefredakteur des Blogs hat sich ausbedungen, den Unterschied zwischen Kristall- und Fontanetherme bezüglich gegenderten Wassers unter den Tisch fallen zu lassen, damit die Edelsteintherapie der Hildegard von Bingen ihren Weihnachtsfrieden behält.

14. Juni 2014

der Himmel über dem Teide

Der Himmel über dem Teide wird wesentlich von diesem kleinen Nischenblog bedient, auch wenn er nur manchmal ein dankbares Motiv für die Arbeiterfotografie darstellt. Oft, viel zu oft, gibt einem die Gestaltung des blauen Himmels in den Verlaufsfarben von Weiß bis Magentaschwarz Rätsel auf, wie man diesen Makel der Sensorfotografie so glättet, daß es nicht weiter auffällt, obwohl der himmelskundige Naturbeobachter weiß, daß es in der Natur im Prinzip so aussieht, wie oftmals auf Bildern dargestellt, am Horizont fast weiß und über einem ein tiefschwarzes Dunkelblaumagenta.

Auf dem Weg nach El Portillo, dem Ausgangspunkt für die Schlurferei zur Fortaleza, sah es erst mal nicht ermutigend aus. Das Foto wurde aus einem Screenshot der Stöpselei angefertigt, nicht aus dem gerenderten Panorama. Es ist als Vergleich im Blog verewigt, da wir ein ähnliches Naturphänomen schon einmal am Strand vor Westerland abgelichtet hatten. Es handelt sich im vorliegenden Fall um einen Regenbogen ohne Regen, höchstens vertikalem, also eher Nebel, und insofern um einen Nebelbogen. Das Sonnenlicht wird wegen der Kleinheit der Nebeltröpchen nicht ausreichend genug in die Spektralfarben zerlegt und reflektiert, weswegen der Bogen weitestgehend in Uniweiß erscheint.


Screenwolken: Der Himmel am Teide sah bei der Anfahrt erschreckend aus. Wir befinden uns auf ca. 2.300 Metern Höhe, unweit des Observatoriums bei Isanza, und die Wolken drohen, sich vor den Teide zu schieben. Am Ende des Tages war man klüger, denn es war weitestgehend prachtvolles Fotowetter.

30. März 2014

Bild des Tages: Sylt und Wattenmeer

Wir hatten gerade die Wikimedia, aus der selbst gut bezahlte Papiere wie Bild Fotos raubkopieren, um nichtssagende Meldungen aufzuhübschen. Dann können wir das auch und stellen den Fans der Insel Sylt das heutige Bild des Tages vor, eine Luftbildaufnahme vom Wattenmeer. Schick.

Unten, in der Bildmitte, das ist Hörnum nebst Hafen. Dann kommt ewig lange nichts, ehe die Ortschaft Rantum durchwandert wird. Wo Sylt links in der Bildmitte die Kurve kriegt, ist dann Westerland, kurz da drüber Wenningstedt. Kampen erkennt man schon nicht mehr. List erst recht nicht. Alles was nörd­lich Westerland liegt, ist übrigens nördlicher beheimatet, als es die Landgrenze der BRD zum Königreich Dänemark hergäbe. Eigentlich auch so ein Grund, die Schneeregimenter der Bundeswehr mal in Marsch zu setzen und die Heimat der Olsen-Bande wieder zu verdeutschen.

23. Januar 2014

Was stimmt hier nicht?

Auf Sylt soll ein Puff eröffnet werden. Genauer gesagt, in Westerland. Da es möglicherweise sehr schwierig ist, die richtige Lösung zu erraten, sei sie gleich verraten. Die Meldung ist seit drei Monaten gut abgelagert und nun reif, auch den inselverliebten Bayern vertickert zu werden, zumal sie dieser Tage durch alle Medien gereicht wurde. Für die richtige Lösung ist das unerheblich.



In der Betextung des schicken Fotos heißt es: Dunkle Wolken über Sylt: Auf der Nordseeinsel soll in Bestlage ein Edelbordell eröffnen - zum Ärger der Bewohner.

Es geht um das Foto und dessen Betextung. Bestlage stimmt schon mal, nur ist die 10 Kilometer von der entfernt, von der im süddeutschen Abschreibtext die Rede geht.

Wir sehen eine Schweizer Flagge und ein schneeweißes Gebäudeensemble auf einer Düne. Oha, weiß der Kenner, das kann dann nur das "Kliffende" sein, eine Privatherberge. Kliffende, da hier das rote Kliff endet, eine mit Kupfer, verroste­tem Eisen, Tomatenpulver und anderen rötlich wirkenden Substanzen ver­setzte Abbruchkante der Düne. Wir haben hier den Strandübergang von und nach Kampen, können schnell zur Uwe-Düne hetzten oder überlegen, ob wir der Buhne 16 einen Besuch abstatten, die gemein der größte öffentliche Puff Sylts ist, denn hier tragen selbst die Reichen nur noch Sonnenbrille und Goldklunkern.

In Westerland gibt es ein seit Jahren gut laufendes Bordell, das Eve's, über das es seit 17 Jahren keine Beschwerden gibt, so Bürgermeisterin Reiber.

Die Reichen interessiert das alles nicht, die bringen ihre Stoßdamen gleich selber mit. Für den Pöbel gibt es schon was und für alle anderen sei auf den Ratschlag verwiesen, sich auf der Insel eine schöne und erholsame Auszeit zu gönnen und für die Rückfahrt eine kleine Pausenzeit einzuplanen, so das dringende Be­dürf­nis auftreten sollte.

Zusammenfassend bleibt unterm Strich die Erkenntnis übrig, daß es sehr verwegen ist, den Artikel über einen geplanten Puff in Westerland mit dem Foto eines Privatquartiers in Kampen zu bebildern. Schicke Wolken gibt es auch in Westerland an der Strandstraße.

4. Juni 2013

nah am Pegelstandmesser gebaut



Wer seine Häuser nah am Pegelstandmesser baut und traurigen Gesichts in die Fernsehkameras tönt, daß der tagesaktuelle Meßwert zwar nicht jenen aus dem Jahre 1897 erreicht, dafür aber den von 1952 übertrifft und knapp die Höchst­marke aus 1636 schrammt, wohingegen der Beginn der Einritzungen im Jahre 1548 geradezu läppisch erscheint, wer also sein Haus nah am Pegelstand­messer baut, der darf sich nicht wundern, wenn ihm das Wasser in die Stiefel schwappt, denn der Mensch als auch die Menschheit werden nie die Natur besiegen.

Nun zu etws ganz anderem, unsere Qualitätsdruckereien und die peanuts, zwischen Zusage und Versprechen.

SPIEGEL-ONLINE 04. Juni 2013, 10:18 Uhr
Besuch in Passau

Merkel sagt 100 Millionen Euro Hochwasserhilfe zu

Die Regierungschefin verspricht den Betroffenen 100 Millionen Euro Soforthilfe...
-----
zeit.de 04.06.2013 - 10:41 Uhr

Merkel verspricht 50 Millionen Euro Soforthilfe


Halle sagt die Händelfestspiele ab, dabei hätte seine Wassermusik gut zum Thema des Tages gepaßt.

“ich hörte gerade der damm bei neustadt ist gebrochen?”

Wenigstens hast du gute Ohren.


Im Bild: Pegelstandmesser u.a.m. vor Westerland

2. Juni 2013

wenn Heuler qualvoll sterben

Heuler bei Westerland auf Sylt

Dieses kleine Tierfilmerblog versteht sich als Kontrastprogramm zum Verblödungsfunk, der immer nur gut drauf seiende Heuler drauf hat, die liebevoll gemästet und bei ausreichendem Fettaufbau mit Trara und Trompeten in die Nordsee entlassen werden.



Wir zeigen, wie es wirklich zugeht, wenn niemand da ist und niemand kommt, um den kleinen Heuler zu retten. Der pädagogische Zeigefinger am Ende des Films sei Mahnung genug.

... dann ist sie weg und stirbt!

31. Mai 2013

Fukushima - ein Krebsgau fand nicht statt

welt.de 18.07.12

Fukushima lässt mehr Menschen an Krebs sterben

UN-Experten hatten vorausgesagt, dass das Atomunglück von Fukushima keine ernsthaften Gesundheitsfolgen nach sich ziehen würde. Dem widersprechen jetzt kalifornische Forscher.

-----
sueddeutsche.de 31. Mai 2013 17:14
Fukushima

UN sehen kein erhöhtes Krebsrisiko nach Reaktorunglück

In Japan werden nicht mehr Menschen erkranken als vor der Katastrophe. Betroffene leiden dennoch.


Den Schlenker muß die Sueddeutsche natürlich bringen.

Der Autor hatte ja kürzlich Gelegenheit, einige Wochen mit zahlreichen Krebskranken an der Nordsee, in Westerland auf Sylt, zu verbringen, fast alles Frauen, die wenigstens die erste Chemo überstanden hatten. Erstens sah man den meisten die Krebsdiagnose an, zweitens haben es alle durchaus mit Fassung und auch Optimismus getragen. Trotz allem schleppen sie ihre Sorgen Tag für Tag mit rum.

Am Tag der Abreise fragte eine Berlinerin den Autoren, ob die Halbglatze von der Chemo zurückgeblieben ist, sie habe die Befürchtung, dies werde auch so bei ihr enden, zumal sie mal sehr schöne Haare gehabt habe. Sie wurde dahingehend aufgeklärt, daß männlicher Haarausfall halt männlicher Haarausfall ist, mithin der Aufenthalt an der Nordsee andere Gründe als Chemo hat.

Es gab viele andere Beobachtungen und Begegnungen, auch anrührende und Optimismus machende, aber die tun hier nichts zur Sache.

Das kleine Beobachtungsfenster von 4 Wochen veranlaßt den Autoren zur Feststellung, daß in Deutschland von Krebs Betroffene auch leiden. Dies den Autoren der Sueddeutschen ins Stammbuch.

27. Mai 2013

Was stimmt hier nicht?

welt.de | 26.05.2013 | 09:10 Uhr

Versuch einer Annäherung an die Königin Sylt

Matthias Iken

... und halte vorbei an den Hotels auf die Düne zu, die auf den spektakulär unspektakulären Namen "Uwe" hört. ... Bajuwaren mögen über derlei Berge lachen, das Panorama aber ist watzmannartig.

In der Abendsonne liegt mir die ganze Insel zu Füßen, im Norden der Ellenbogen, im Süden reicht der Blick bis Hörnum. Die charakteristische Gestalt der Insel, die an Zehntausenden Autos klebt, macht die Uwe-Düne sichtbar.


Wir lösen auch gleich auf, denn das werden nur Leute enträtseln, die vor Ort gewesen sind.

Ein watzmannartiges Panorama hatten wir im Blog für die Besprechung des Führerwohnquartiers genutzt, wobei der Watzmann in den damals verwendeten Fotos nicht zu sehen ist.

Sylt ist flach wie eine Scheibe Toast, da ist nix mit Alpen-Panorama.

In der Abendsonne liegt einem nicht die ganze, sondern nur die halbe Insel zu Füßen. Mittags auch. Das hat mit der geringen Höhe der Uwe-Düne, der Dünenlandschaft und der Erdkrümmung zu tun.



Den Ellenbogen kann man gerade noch so sehen, der ist an die 10 Kilometer entfernt, oben rechts im Bild mit der Ortschaft List am rechten Ende des Ellenbogens.

Vor allem aber macht die Uwe-Düne die charakteristische Gestalt der Insel nicht sichtbar, sondern nur in Teilen, weil man auf Höhe Kampen ist, im Norden die engste Stelle und somit Nordsee als auch Wattenmeer in einem Foto unterbringend.



Mit Blick gen Süden, Richtung Westerland, ist dortselbst schon wieder Schluß mit der schönen Aussicht. Was dahinter kommt, erschließt sich auch von der Uwe-Düne nicht.

Was man also bei schönem Wetter von der Uwe-Düne aus sehen kann, ist die Zugspitze, jene, die dampfgelokt den Hindenburg­damm nach Westerland Bahnhof schnauft, damit man die Rauchsäule sieht und ein Signal hat, wo sich die Zugspitze gerade befindet. Mit den modernen Dieselloks als Zugpferd, sieht man nicht mal die Zugspitze.

Jetzt könnte auch noch bei feinstem Wetter fotografierte Opposits erörtert werden, die auf einer 10 Kilometer langen Wanderung von Hörnum nach Rantum entstanden sind. Darauf ist alles mögliche zu sehen, nur nicht die Uwe-Düne. Eines soll reichen. Auf Höhe Sansibar Richtung Norden aufgenommen.

25. Mai 2013

Champions League Finale - ein Blick nach London

Gerade noch rechtzeitig hat BKA-Chef Ziercke dem Terrormagazin durch­stechen lassen können, daß Fanmeilen Terror sind und deswegen eine War­nung ausgesprochen. Oder so. Es bedurfte zweier erwachsener Journalisten, um diese Privatmeinung druckreif umzuschreiben und in die Welt zu setzen.

SPIEGEL-ONLINE 25. Mai 2013, 10:00 Uhr
Fanmeilen in Deutschland

Terrorwarnung vor Champions-League-Finale

Von Hubert Gude und Holger Stark


Die Welt: Allerdings deutet konkret wohl nichts auf eine Gefahr für die Fanmeilen zum Finale hin.

Das sagt sich auch das kleine Nerdblog und bietet all jenen Enthusiasten, die mit den Roten fiebern, das gelbe Kontrastprogramm, den Vorabblick nach London. Der wurde sich bereits am Abend des 1. März, zum Frühlingsanfang, genehmigt und hier im Blog gewürdigt. Für all jene, die eine Alternative zum Fußballterror suchen, nun die letzten 15 Minuten eines berauschenden Sonnenuntergangs am Strand vor Westerland auf Sylt, sozusagen die Bewegt­bild­dokumentation der damaligen Betextung. Wir blicken ziemlich genau gen Leeds, Manchester und Liverpool, und nicht nach London, ziehen uns trotzdem Sonne satt rein. 15 Minuten lang.