30. November 2016

katastrophale Führung im ZDF

Wolfgang Herles hat über seine Zeit beim ZDF geplaudert.

... gegenwärtigen Führung des ZDF. Die halte ich für katastrophal.

Es ist heute leichter, im Vatikan mit einem Kardinal über die unbefleckte Empfängnis Marias zu diskutieren, als auf dem Lerchenberg über das Dogma der Quote.

Ich bin gegen die Verblödungsstrategien des öffentlich-rechtlichen Mediums.

Damals dachte ich mir: Die politische Rücksichtnahme und der politische Druck sind das Schlimmste, was es gibt. Heute aber ist die schärfste Schere, die in den Köpfen von ZDF-Redakteuren klappert, nicht der politische Einfluss, sondern es ist die Quote. Und der politische Einfluss kommt noch hinzu.

Es werden nicht unbedingt die besten Journalisten befördert, sondern diejenigen, die am besten in das Konzept des Konformismus passen.
Sie müssen sich vorstellen: Wenn ein Programm systematisch sein Publikum verblödet, schlägt dieser Verblödungsmechanismus irgendwann auf die Redaktion selbst zurück. ... Das ist ein Mechanismus, dem sie gar nicht entkommen können.

Es ist eine Angstkultur. Und das ganze wird durch die Quote scheinbar objektiviert.

Sie dürfen alles sagen, was in die Denkschemata passt. Solche Denkschemata werden zum Teil von der Politik vorgegeben. Nicht im Sinn eines Befehls, sondern man hält sich an das, was gerade Mainstream ist. ... Wenn Sie mit so einem Schema kommen, brauchen Sie gar nicht erst den Diskurs beginnen – der ist schon beendet.

Was ist die Ursache, dass Angela Merkel bei Anne Will alleine sitzt und sich nicht anderen Meinungen stellen muss?

Herles: Man will der Bundeskanzlerin gefallen. Und man erhofft sich einen tollen Quotenerfolg, wenn Frau Merkel exklusiv bei Frau Will ist. Da mischt sich die politische Gefallsucht und der Quotenwahn.



Die Toten Disputanten: Niemals einer Meinung

Im Laufe des langen Gespräches unterlief ihm allerdings ein gravierender Lapsusfehler.

... Soli Angela Merkels bei Anne Will, wo die Bundeskanzlerin einfach Sendezeit zur Verfügung gestellt bekam und Frau Will – zumindest in der ersten Sendung – ihr einfach nur Stichworte gab. Die Kanzlerin durfte sich präsentieren, ohne dass sie mit anderen Meinungen konfrontiert wurde, wie es sonst in einer Talkshow üblich ist.

Es gibt keine Talkshows, in der man mit einer anderen Meinung konfrontiert wird. Auch sonst nicht.

Nach hinten raus fällt er dann in den Konfirmandenmodus. Etwas besseres als die Lügenpresse gibt es hierzulande nicht. Man möge sich in Unkosten stürzen und drei Stück Lügenpresse kaufen.

Otto Lidenbrock kommentiert den Zwangsverblödungsauftrag der deutschen Anstalten so:

Nicht, dass ich mich für die Olympischen Spiele interessieren würde, aber es ist schon ein starkes Stück, dass man jeden Monat horrende Zwangsgebühren abdrücken muss, weil man ansonsten in Beugehaft genommen wird und für dieses Geld vor allem Staatspropaganda, grenzdebile Talk-Shows, alberne Spiele-Sendungen und dümmliche Seifen-Opern vorgesetzt bekommt - von einem Bildungsauftrag ist schon lange nicht mehr die Rede.