29. Mai 2016

über Stock und Stein zur Rentnerbank

Nun bin ich doch noch zu exklusiven Ausflügen gekommen. Beim ersten haben mir die Berge den Stinkefinger gezeigt, denn es ging einmal von Chamorga via Leuchtturm bis Chamorga. Wurden die ersten 200 Höhenmeter noch bei Sichtweiten von 50 bis 500 Meter, also im Zug der Passatwolken, absolviert, so die letzten 300 zurück von der Küste hoch zur Casa in der schönsten Mittagssonne. Höchster Sonnenstand ist momentan um 14 Uhr. so ein Barranco funktioniert dann wie ein Grill. Die Wandergenossen waren kollegial und haben mich zumindest von der Last des Rucksacks befreit, so daß es danach nicht mehr ganz so ätzend war.

Frau Schwäbli meinte außerdem, die Probleme rühren davon, daß ich nur mit einem Stock wandere, aber ich sei eh schon einseitig links, da macht nur ein Stock auch nichts mehr. Später am Abend meinte sie dann noch ich sei ein Ferkel, da ich nichts besseres zu tun habe, als schweißgebadet und vom Wandern verdreckt ohne vorher zu duschen den Atlantik zu entern. Dafür seien Schwaben eben verfressen, konterte ich, da sie bereits zum 5. Mal am Buffet stehe und nur zwei Teile auf den Teller lege, damit es bescheiden aussieht.

Von El Portillo sollte es eigentlich via Nordflanke des Montana Blanca zum Fortaleza und dann zurück zum Ausgangspunkt gehen. Kurz vor dem Abzweig des Sendero 6 gen Fortaleza trennten sich die Wege. Ich bin allein zurück geknattert und hatte einen heiden Spaß mit den komischen Schuhen.

Der Saft für das Olé war dann natürlich noch da. Das war insofern ein ehrlicher Tag, daß ich weiß, woran ich bin.

update 13:30 Uhr

Natürlich hatte ich der Wanderführerin meine völlig unmaßgebliche Meinung mitgeteilt. Deswegen war ich ja zur VIP-Wanderung mit Test einer neuen Route eingeladen worden.

Die Tour fand ich für's Auge und damit den Fotoapparat viel interessanter als zum Fortaleza. Zur Not könne man ja auch wie ich laufen. Immer bergan zum Montana Blanca, irgendwo Picknick und dann zurück.

Aber ist das nicht langweilig, die gleiche Strecke zurück?

Nö, da ist keine Zeit, den Kopf nach hinten zu drehen, so rasant geht es bergab. Außerdem läuft man die Fortaleza-Strecke auch wieder so zurück, wie man gekommen ist.

Die volle Runde von 15 km, die sie mit Hund und fast 80jähriger Begleitung wanderte, die wäre nur was für Powerwanderer, denn es schlaucht schon, von 2000 auf 2500 zu kraxeln und dann wieder runter zu machen.