22. Juli 2016

Maxl schwer gestürzt, aber außer Lebensgefahr



Ja, so ist das, wenn man älter wird. Wir sind alle mal dran. Nun traf es den schwangeren Maxl. Das kam so.

Seit wenigen Wochen erst ist der Stubenadler halbwegs genesen und zeigt wiedererkennbar sein altes Verhaltensmuster. Was denkt er sich also? Er denkt, er ist die fitteste Kampfdrohne der Welt und kann es mit jedem Skiflieger aufnehmen. Ist ja im Prinzip auch richtig. Ergo schwingt er sich runter von seinem Bakken und segelt durch sein Reich. Mittendrin fällt ihm auf einmal ein, daß er ja gar nicht fliegen kann. Also läßt er sich auf den Boden plumpsen. Mit dem Telemark hat es diesmal nicht geklappt. So lag er also schwer verletzt, mit gebrochenen Federn und Krallen im Auslauf und wollte schon wieder fast sterben. Ungefähr jedenfalls.



Mit der schnellen Bushilfe ist er dann ins Krankenhaus gefahren worden. Dort wurde er auf Herz und Nieren gestestet und für im Prinzip kernge­sund mit leicht einen an der Klatsche befundet. Etwas Opium für das Sittichvolk sollte ihn das Ereignis vergessen machen lassen. Ein paar Tage Schonung sind angesagt, dann wird es schon wieder werden. Er hat sich ein Prellung an einer Kralle zugezogen, oder die Kralle leicht verdreht.



Nebenbei erfährt man noch so einiges von Interesse. Mit seinen 61 Gramm ist Maxl ein richtig properer Vogel, die meisten wiegen eher um die 40g und etwas mehr. Außerdem ist er sehr muskulös und sehr gut ge­pflegt. Da gibt es nichts zu meckern. Die meisten dieser Piepmätze sterben beim Röntgen, denn dafür müssen sie elend auseinander gezerrt werden, so daß sie gleich bratpfannenfertig liegen bleiben und den Abgang ma­chen.

Gekostet hat es nicht die Welt. Da bezahlt ihr in der Gasstätte deutlich mehr, wenn ihr so ein Tier zum Mittag bestellt.



Nun sitzt er also auf Intensivstation im Isolierzimmer, schlottert vor Angst, sobald sich ein Mensch nähert und hadert mit der Welt, weil er im Gefängnis sitzen muß und nicht weiß, warum. Ausgefressen hat er ja nichts. Da geht es ihm wie Zschäpe und Wohlleben, die auch seit Jahren im Knast sitzen und immer noch nicht wissen wofür. Das wiederum ist dem Maxl scheißegal, denn er will da raus. Das macht dann den Unter­schied. Er kommt da wegen erwiesener Unschuld bald wieder raus.

Er hat einen gläsernen Bräter als Käfiguntersatz erhalten, damit er was sieht, sollte er runterpurzeln. Der Sichtkontakt zu der Bande, die ihm eines Tages aus dem Knast befreien wird, der ist wichtig. Außerdem hat er sich die linke Plastiktür bereits als Fluchtweg auserkoren. Er hat schon probiert, die Tür in einem unbeobachteten Augenblick aus dem Käfig zu sprengen.

EXIF-Daten in der Reihenfolge der Bilder

Blende 6.3, 1/60 sec., Brennweite 70 mm, ISO 640
Blende 6.3, 1/60 sec., Brennweite 70 mm, ISO 500
Blende 6.3, 1/40 sec., Brennweite 24 mm, ISO 250