24. Juni 2015

schöner sprachschludern mit ct' Digitale Fotografie

Sophia Zimmermann hat sich für ct' Digitale Fotografie einem schönen Test unterzogen und 70-200mm Zoomobjektive geordert, um ihr End­er­gebnis, gelungene Fotos, zu bewerten.

Ihren Aufsatz hat sie wie folgt genannt.

Immer-dabei-Teles im Test: 70-200mm-Zooms

Leider vergaß sie, uns mitzuteilen, was immer-dabei-Telezooms, um die es ging, sind. Teles hat sie nicht getestet.

Wenn das bedeutet, daß ein solches Zoom sich in den Urlaubsunterlagen befindet, dann sind wir großzügig und pflichten der Überschrift bei. Es hülfe nur nix, wenn man sich genau an jenem Ort befindet, an dem man die 200mm bräuchte, um das Motiv abzulichten, wenn das Glas für dieses Ansinnen im Tresor des Hotels verwahrt ist.

Angenommen, eine Wanderführerin hört alles und will das auch sehen. Dann fragt sie höflich an, ob man ihr mal den Kolkraben da in der Rich­tung fotografieren kann.

Dafür muß aber erst mal umgeschraubt werden, denn mit zwei einsatz­bereiten Kameras durch die Wüstenei marschieren ist kein Vergnügen.

Dann schraubt man um, fotografiert, wird gebeten, auch in breit zu fotografieren, denn das ist für Internet besser geeignet.

Wochen später stellt man fest, daß das stimmt, was man schon dazumal sagte. Der wird trotz Telezoom fitzelig klein, der Rabe. Es hätte wohl einer 400er Brennweite bedurft, um auf die Entfernung eine bessere Erinnerung an den Vogel zu erhaschen.

Oder man steht in der Schlucht von Masca und wird angefragt, ob man das Aeonium, das da aus der Basaltwand wächst, schön groß fotografieren kann. Nein kann man nicht. Auch wenn das Objektiv nach einem volumi­nösen Zoom ausschaut, sind seine telefotografischen Eigenschaften eher bescheiden. Ablichten geht, dann aber nur als Übersichtsaufnahme.

Zu deutsch, wenn man ungefähr weiß, wo in der Natur die nächste Foto­wanderung ansteht, dann kann man vorab seine Entscheidung fällen und überflüssigen Ballast daheim lassen, denn für das Kilo Tele-Objektiv muß man zusätzlich 250 Milliliter Wasser mitschleppen.


La Gomera (55 km entfernt) und El Hiero (150 km) bei Blende 8, 1/320 sec., Brennweite 50 mm, ISO 100

Da der 50mm-Plasteknubbel die immer-dabei-Linse der Wahl ist, fällt die Entscheidung für das Zoom immer im Angesicht des Teide. Die Los Roques wurden in diesem Jahr mit einem 70-200 und dem 50er umrun­det, in der Absicht, viele Stöpselbilder anzufertigen, um sich so die hohe Auflösung zu erhalten.

Die technisch besten Bilder stammen wie immer vom 50er. Das 70-200er ist aber weitaus besser, auch bei 200mm, als es die Fotozeitschrift in das Käufervolk hinaus­ruft.

Unterm Strich sei der Dame rein aus praktischen Erwägungen heraus widersprochen. Nein, man schleppt keinen unnützen Ballast mit durchs Leben, das behindert nur.

Auf die Idee kam sie dann im Laufe des Artikels auch von selbst. Kaum jemand möchte sie mit sich herumschleppen ... So ist das. Nur dann, wenn man sich sicher ist, sie auch in einem längeren fotografischen Einsatz zu haben, packt man die schweren Teile in den Rucksack.

Die knapp 1.200 RAW-Dateien sind durchgeackert worden. Unterm Strich bleiben vorerst 635 Fotos übrig, von denen sicher noch einige gelöscht werden. Das macht eine Erfolgsquote von um die 50%, was sehr überdurchschnittlich ist. Normal wären zwischen 10 bis 20% Ertrag.