1. Februar 2015

tantra-buddhistische Meditationsmühle

Wir machen weiter mit den Berichten aus dem richtigen Leben und der Rückbesinnung auf Kaffeetrinken, wie es früher einmal war.

Die neue Kaffeemühle hat was tantra-buddhistisches. Man kann sie auch nackt betätigen und sich während des Mahlvorgangs allerlei Gedanken machen oder in sich Gehen. Insofern hat die Mühle einen erheblichen Zusatznutzen, der aus der japanischen Bedienungsanleitung so nicht hervorgeht, nicht bestellt war und auch nicht bezahlt wurde.

Sie hat in weiterer Hinsicht Mehrwert. Das Mahlen von Bohnen kann in Training für Olympia ausarten, je nach dem, von welchem Kaffeegenuß man abhängig ist.

Das gute Stück wurde auf feinsten Mahlgrad umgestellt, um den elektrischen Espressokocher zu testen. Feinster Mahlgrad heißt, Kegelmahlwerk schließen und dann eine Rasterstellung öffnen. Dann kommt Puder raus, bedarf aber für 2 Tassen (= 1 Kumpelbetrüger) ebenfalls des Zeitumfangs von 20 Minuten sportlicher Kurbelei. Will heißen, wer einen Espresso (Mokka) trinken will, der darf vorher ordentlich seine Schultermuskulatur betätigen. Ein ebenfalls in der Bedienungsanleitung nicht ausgewiesener, trotzdem willkommener Zusatznutzen.

Insofern ist die Entscheidung relativ simpel. Da die alte Holzmühle mit Kegelmahlwerk aus Gußeisen nur einen Mahlgrad kennt, superpuderfein, aber genauso viel Zeit vergeht, bis das Mehl fertig ist, wird sie zukünftig für den Mokkakocher genutzt, bei der anderen wird nur noch nach der passablen Körnergröße für türkisch (französische gepreßt) gesucht. Das geht dann schneller durchzuleiern.

Der Espressokocher war auch eine sehr gute Idee, denn der erste Mokka hat regelrecht umgehauen, so stark war der. Wobei das physikalische Prinzip zum echten Espresso durchaus verschieden ist. Der echte wird mit an die 10 bar Dampfdruck produziert und hat eine Durchlaufzeit von sagen wir mal 30 bis 60 Sekunden. Mehr Zeit verbleibt nicht, um die Aromen aus dem Pulver zu extrahieren und im Wasser bzw. der Luft zu lösen. Das riecht aber gut hier.

Espressokocher aus Alu für 5 oder 10 Euro kennen viele aus dem Billigheimer. Die Durchlaufzeit ist ähnlich, aber der Dampfdruck deutlich geringer. Die Näpfe haben den Nachteil, daß sie für Elektroherde viel zu klein sind, somit eher die Küche geheizt wird und der örtliche Stromversorger ordentlich mit verdient. Außerdem läßt sich die Temperatur nicht so exakt regulieren, wie sie für eine optimale Qualität sein müßte.

Anders bei dem Wecker mit lecker Kaffee drin, der jetzt in der Küche steht. Der gleiche Alunapf für einen Kumpelbetrüger, also 2 oder 3 Mokka, je nachdem, wen man betrügen will.

Das ist alles aufeinander abgestimmt. Nach etwa 8 Minuten ist der Pott voll und schmeckt um 2 Kategorien besser als via Herdplatte angefertigt. Durchlaufzeit hier auch bis zu einer Minute. Deswegen auch das feinere Mehl gegenüber dem aufgebrühten Kaffee, der bis zu einigen Minuten ziehen und desterwegen grobkörniger sein kann.

Außerdem schaltet sich das Gerät automatisch ab.

Am schlechtesten schmeckt der Filterkaffee. Da bleibt eine Menge im Papier stecken.