26. Januar 2015

Sprechblasenfacharbeiter hard at work

Sprechblasenfacharbeiter, eine Wortschöpfung, die wir uns von Burks ausgeborgt haben, sind jene mit besonderer Sprachbegabung ausgestatteten Mitbürger, die wenige deutsche Wörter aneinanderreihen können, um damit einen Heißluftballon locker auf die Höhe von 100 Metern zu befördern.

Wir widmen uns dem Ende eines Interviews, das Dietmar Bartsch der Zeitung "Neues Deutschland" gewährte.

Sahra Wagenknecht und ich schlagen vor, uns auf Themen zu konzentrieren, die nicht nur für unsere bisherigen Wählerinnen und Wähler, sondern für eine Mehrheit der Menschen ganz zentral sind.

Zum Beispiel?

Der Kampf für gute Arbeit und sichere Arbeitsplätze, für gerechte Umverteilung, damit wir Armut endlich wirksam bekämpfen und mit den gravierenden Ungerechtigkeiten zum Beispiel im Gesundheitssystem und bei der Rente Schluss machen können. Wir müssen uns den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Es wird auch darum gehen, wie eine soziale Energiewende gestaltet wird, hier versagt die Große Koalition völlig. Wir wollen konkrete Schritte zur Einschränkung der Macht von Banken und Finanzmärkten sowie gegen Rüstungsexporte und die Militarisierung der Außenpolitik vorlegen. Aktuell aufgenommen haben wir Vorschläge zur Stärkung der Demokratie und zur Sicherung von Bürgerrechten. Das alles sind Punkte, die weit wichtiger sind als jede theoretische Diskussion über etwaige Parteienkonstellationen in ein paar Jahren.


So so, da haben die beiden ein schickes Papier entworfen, in dem Themen drin stehen, die für eine Mehrheit der Menschen ganz zentral sind.

Gute Arbeit für alle. Das klingt schon mal sehr gut.

Gerechte Umverteilung. Klingt auch schweinisch gut, nur fragt sich, was und wie gerecht umverteilt werden soll, denn egal wie man diese Umverteilung dreht, wendet oder schüttelt, unterm Strich ist sie immer ungerecht.

Was ihr für recht oder gerecht erachtet, steht nicht in Frage. Die Frage ist: Was ist bei einem gegebnen Produktionssystem notwendig und unvermeidlich?

Das wiederum meinte ein Altvorderer, der die deutschen Sozialdemokraten frug:

Was ist "gerechte" Verteilung?

Kurz nach der Frage bezeichnete Marx derlei Geschwafel als Phrase, als Redensart, also als einfach so dahin gelabert.

Das wird wohl nix, mit der gerechten Umverteilung, zumal unklar ist was das mit der Medizin zu tun hat, oder welche man da nehmen muß, um sich das halluzinieren zu können.

Wir müssen uns den Herausforderungen der Digitalisierung stellen.

Ein Satz, in Bits gemeißelt, der Booster, um den Ballon auf 200 Höhenmeter zu liften.

In seiner Ästhetik ist er an die Schlichtheit der Bauhaus-Architektur angelehnt. Gerade, schnörkellos, einfach in seiner Aussage.

Wir hatten uns ja im vorigen Jahr der Digitalisierung über 30 Jahre alter DIAs gestellt, das auch an einem schönen Sonnentag bewältigt, sind allerdings bei den rund 350 Aufnahmen erst bis zur Nummer 100 vorgestoßen. Ist ein schwierig Ding, die Fotografie-Körner so hin zu fälschen, daß sie einen guten Kompromiß zwischen Bewahrung des Korns und glatt gelutschter Digitalfotografie abgeben.

Wenn wir das fertig haben, melden wir uns noch einmal.

Es wird auch darum gehen, wie eine soziale Energiewende gestaltet wird...

Was immer das ist, eine soziale Energiewende, die haben wir auch längst mit Erfolg abgeschlossen. Wir nutzten Ende letzten Jahres die Gunst der Stunde und preiswerte Angebote, um komplett auf LED-Beleuchtung umzustellen. Es ergab sich, daß 800-Lumen-Leuchtmittel für vierfuffzich und 500-Lumen-Funzeln für dreifuffzich angeboten wurden, so daß zugeschlagen wurde.

Sagen sie mal, junger Mann, hier steht 25.000 Stunden Lebensdauer drauf. So lange lebe ich ja gar nicht mehr. Die Lampen kann ich ja gar nicht voll ausnutzen, so lange halten die.

Na dann nehmen sie die, haben sie bis ans Lebensende Licht.

Also wenn ich noch 15.000 Stunden habe, dann ist am besten, ich mach ein Testament, wo dann drin steht, nicht wegschmeißen, hält noch 10.000 Stunden. Das ginge doch sicher zu machen, oder?

Genau, das ist eine sehr gute Idee, sie machen so ein Testament, damit die ihre Betriebsdauer auch voll erreichen, und schreiben rein, wer die kriegen soll.


Nebenbei sei geklärt. Lumen durch 10 ist Pi mal Daumen die Wattzahl, die man früher in die Fassung rein geschraubt hat. Oder, um es am praktischen Beispiel zu machen. Früher heizte eine 75 Watt Glühbirne das Zimmer auf. IN einem anderen war es ein 21wattiger Ökoquecksilberdocht mit gleichem Effekt. Nun ist das ein 15 Watt LED-Konstrukt aus China, dessen prognostizierte Lebenserwartung höher ist als die zu erwartende Restlebenszeit.

Machen wir weiter mit dem Interview, lassen die Einschränkungen der Macht der Banken mal außen vor, weil davor die EZB steht und widmen unser Augenmerk der noch jungen deutschen Demokratie, die auch eine unserer Herzensangelegenheiten ist, wie die Stammleser des Blogs wissen.

Aktuell aufgenommen haben wir Vorschläge zur Stärkung der Demokratie und zur Sicherung von Bürgerrechten.

Da sind wir aber froh, daß die das gemacht haben, denn, jetzt mal unter uns Demokraten, einen Stärkung braucht die schon, die Demokratie. Da sind wir uns wohl alle einig.

Seht ihr, und warum haben die das alles in dieses Papier hinein formuliert? Wärt ihr nie drauf gekommen, weil das wichtiger ist als theoretische Diskussionen über etwaige Parteienkonstellationen in ein paar Jahren.

Besser hätten wir es auch nicht formulieren können.