13. Oktober 2013

zum Welthundetag: der Mann von Seite 3

Es entzieht sich unserer Kenntnis, warum die Queen den Hund noch nicht in den Adelsstand erhoben hat. Dann machen wir es. Nennen wir ihn Sir, den Hund, um den es geht.

Lammfromm schlich er sich an der Seite des Frauchens in das kleine Kabuff und beobachtete mit einem Interesse, das unwesentlich über dem Interesse an Segelregatten liegt, wie sich der Mann vor seinen Augen auszog. Die Frau richtete Quartier und Lager her. So sah Hundchen seine Chance, doch ein Schnupperli zu nehmen. Vorsichtig näherte er seine feuchte Schnauze Richtung Hand, rückversicherte sich, daß von Frauchen kein Ärger drohte und zog eine Dosis Männerduft.

Ich habe mal gehört, sagte der Mann zum Frauchen, Schnuppern sei für Hunde, als wenn sie ein gutes Buch lesen, und wer stört Menschen schon beim Lesen?

Ja, meinte sie, das denkt sie jedes Mal, wenn er in der Freiheit des Barrancos an jedem verdorrten Kaktus schnuppert.

Das nahm der Hund zum Anlaß, eine zweiten Hieb Duftstoff zu inhalieren. Da Frauchen noch mit der Herrichtung der Bettstatt beschäftigt war, schob er sein Riechorgang vorsichtig, auf möglichen Widerstand des Mannes vorbereitet, in dessen Schritt Richtung Gemächt.

Aha, willst du also den Mann von Seite 3 näher kennenlernen. Aber die kleine Wurst bleibt dran, die braucht Mann noch.

Frauchen war nicht zimperlich.

Die Hose können sie auch noch ausziehen, wenn wir schon da unten arbeiten wollen.

Als sich der Mann eine gute halbe Stunde später wendete, entfleuchte ihm:

Huch? Ist er tot?

Der, den die Frage betraf, lupfte sein linkes Augenlid zu einem Zehntel und hob die Schnauze leicht Richtung Fragesteller, sah, daß der auch fast tot war und stellte sich selbst sofort wieder tot, denn es drohte keinerlei Gefahr.

Nö, der ist nur ganz weit weg vom Welthundetag. Das interessiert ihn nicht.