29. Juli 2013

Verblödungssteuer im Praxistest

Nachdem die Hitzewelle wegen mangelnder Rekordaussichten erstmal abgeschaltet wurde, mußten die noch nicht verblödeten Redaktionsmitglieder des Blogs ausschwärmen und die Verausgabung der Verblödungssteuer prüfen. Sie haben sich dazu die Seite der Tagesschau vorgenommen, die es seit Jahrzehnten mit phänomenaler Präzison schafft, in genau 15 Minuten jene Dinge unterzubringen, die vollkommen unwichtig sind. Schauen, bzw. lesen wir, was deutsche Nachrichtenredakteure sich mit aufgeheizten Schädel an Wunderlichkeiten ausdenken.

1. Als die Tagesschau einen Militärputsch stürzen ließ.

Ab etwa Sekunde 55 hört man diesen Satz.

Im März vergangenen Jahres stürzte ein Militärputsch die Regierung in der Hauptstadt Bamako.

Und warum haben die den nicht verhaftet? Ist der Militärputsch auf der Flucht?

2. Als die Tagesschau einen Zählappell in Brasilien durchführte.

Zum Abschluß des Weltjugendtages in Brasilien hat Papst Franziskus mit etwa 3 Millionen Gläubigen eine Messe am Strand von Rio de Janeiro gefeiert.

Wir sind nicht kleinlich und nehmen an, die Zählung der Gläöubigen erfolgte nach jenen Kriterien, die auch dem Zensus in der BRD zugrunde liegen. Dann könnte die Zahl in etwa hinkommen.

Ansonsten gilt, was generell für die Jugend gilt. Der Papst ist Pop und wo Pop ist, da sind wir richtig. Mit Gläubigen hat das eher wenig zu tun. Jetzt ist der Papst ein Popstar, titelt Bild konsequenterweise.

3. Als die Tageschau jungen Fußballerinnen ganz viele EM-Titel zusprach.

Für die deutschen Fußballerinnen ist es der achte EM-Titel insgesamt.

Es mag ja sein, daß diese Aussage für die Torwächterin zutrifft, allerdings war die 1989, beim damaligen Sieg gegen Norwegen gerade mal 11 Jahre alt. Es ist also anzuzweifeln, daß dieses Jungmädchenteam bereits 8 Titel eingesammelt hat.

Die Vorleserin der unter 2 und 3 genannten Sätze heißt Susanne Daubner.

Die Verblödungssteuer wird ihrer Bestimmung gemäß verwendet. q.e.d.