12. Januar 2013

Verblödungssteuer im Praxistest

Der Kassierer des Blogs, oder heißt das Kassenblogwart?, wurde bauflagt, in unre­gel­mäßig regelmäßigen Abständen die zweckgebundene Verwendung der Ver­blödungssteuer zu prüfen und öffentlich Kunde über seine Ermittlungen abzu­geben.

Heute graben wir eine feine Formulierung zutage, die sich dermaßen abge­lutscht hat. Nur mit dem Ernst eines Tagesschausprechers ist dieser Bonmot überhaupt in ein Mikrofon hauchbar.

Uups, da habe ich mich vertan. Wir tragen eine Formulierung zu Grabe, sollte es heißen, da sie fürderhin als taugliche Begründung für auch nur irgendwas gestorben ist.

Frankreichs Präsident François Hollande sagte am Abend: ... Er sei damit dem Hilfeersuchen des malischen Präsidenten Dioncounda Traoré nachge­kom­men...

Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat irgendein Präsident jemanden ein Hilferesuchen übermittelt. Nicht mal der Präsident des FC Bayern. Und das will was heißen.

Vielleicht sollte mal jemand den Hollande briefen, damit er sich in Zukunft nicht ganz so doof präsentiert. Oder präsentiert wird.

Womit wir beim zweiten Problem sind, den Präsentationsproblemen der SPD, die laut gleicher Redaktion wie folgt behoben werden.

... an der Präsentation der Partei wollen sie jetzt ja arbeiten in der SPD.

Damit sind wir beim grundlegenden Problem der Tagesschau, daß sie seit An­be­ginn hat. Es passen nur 15 Minuten rein. Und nur wenn mal ein Heim mit Behinderten abbrennt, dann gibt es einen Brenpunkt.

So war leider keine Gelegenheit, die sowjetische Partei- und Staatsführung, allen voran Leonid Breshnew, zu rehabilitieren, die 1968 einem Hilfeersuchen der tschechoslowakischen Genossen unter Führung von Gustav Husak nach­kam.

Im Falle der fehlerhaften Präsentation der SPD verpaßte die Redaktion eben­falls das 15-Minuten-Zeitlimit und hatte somit keine Gelegnehit mehr, dem deutschen Volk zu erklären, daß sich die SPD möglicherweise genau in jenem desolaten Zustand präsentiert, der ihr desolates Hier- und Dasein repräsentiert. Oder so. Will heißen, möglicherweise ist die SPD so unterirdisch schlecht, wie sie sich in der Öffentlichkeit präsentiert.

Die Verblödungssteuer wird ihrem ureigen Zeck gemäß eingesetzt und wirkt. q.e.d.
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Der BILD, die nur durch eine freiwillige Verblödungsspende konsumiert werden muß, sollte auch mal jemand mitteilen, daß Kinski zwar wahnsinnig, keinesfalls jedoch Genie gewesen ist. Eigentlich nie.