6. November 2011

ärmliche Journalisten

Es ist schon ärmlich, was sich die deutschen Journalisten leisten. Geht mit ihnen sonst die Phanatasie durch, so sparsam berichten sie über den Bankraub in Eisenach. Zwei Männer Banküberfall. Zwei Männer mit vielen Waffen tot in einem gemieteten Wohnwagen. Schwere Jungs also.

Erinnern wir uns kurz daran, daß seit einiger Zeit auch zwei schwere Jungs gesucht werden, die einen Polizisten im Raum Augsburg ermordet haben.

Als Kriminalschriftsteller einer Tageszeitung hätte ich den Lettern längst die Sporen gegeben, und sei es nur, um bedruckbare Fläche zu befüllen. Kein Kriminalblatt traut sich, einen solchen Zusammenhang in gedruckte Wörter zu gießen, als seien die des Teufels.

Man könnte auch einen Artikel darüber verfertigen, daß es noch einnmal ein schönes Abradelwochenende war, viele Leute auf den Straßen, deutlich weniger auf den Radwegen. Sonne satt und milde Temperaturen müssen als Hauptursachen dieses Novemberphänomens genannt werden, da es sonst um diese Jahreszeit für gewöhnlich höchst ungemütlich ist.

Doch selbst für solche Lobeshymnen findet sich für die Qualitäswetterberichter nicht mal ein freischaffender Schriftsteller.