30. September 2011

We are killing for freedom

welt

Am Freitagvormittag um 9.55 Uhr Ortszeit starb der in den USA geborene Anwar al-Awlaki im Jemen, rund 140 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Sanaa...

Aha, da stirbt also einer einfach so weg. Nordöstlich von Sanaa. Oder wurde er weggestorben? Ja, denn auch im Text darf man es so formulieren, wie es in der Überschrift der Welt formuiert wurde.

Amerikanische Drohne tötet "Bin Laden des Internets"

Das ist wohl auch nur die halbe Wahrheit. Die ganze heißt, daß Obama wieder einmal seine Auftragskiller in Marsch gesetzt hat, um einem ihm mißliebigen Erdenbürger die Lebenslichter auszublasen. Das ist diesjährlich der zweite große Mord, den Obama in Auftrag gab. Diesmal traf es einen amerikanischen Staatsbürger.

“As we’ve seen today, this is a program under which American citizens far from any battlefield can be executed by their own government without judicial process, and on the basis of standards and evidence that are kept secret not just from the public but from the courts,” Jameel Jaffer, the A.C.L.U.’s deputy legal director, said in a statement.

Wie wir heute gesehen haben, ist dies eine Mordanweisung des Präsidenten, unter der jeder amerikanische Staatsbürger weit entfernt von Schlachtfeldern von seiner eigenen Regierung ohne Gerichtsverfahren exekutiert werden kann, und, von Standpunkt geltender Standards und Beweisverfahren aus betrachtet, ein Mordprogramm, daß vor den Gerichten geheim gehalten wird.

Keine weiteren Fragen zum Rechtsstaat, euer Ehren.